Heute war das Wetter deutlich besser und wir sind auch an die frische Luft gekommen. Im Freigelände zwischen den Messehallen wurde ein kleines Western-Dorf aufgebaut. Inmitten natürlich der Red Grizzly Saloon, der um die Mittagszeit sehr gut besucht ist. Live-Musik wird gespielt und die Serviererinnen stecken in herrlichen Kostümen aus dem Wilden Westen. Aber warum heißt der Saloon eigentlich Saloon?
Ob man das Wort aus dem Französischen "salon" oder dem Italienischen "salone" ableitet, beides heißt "großer Saal". Doch anfangs hatte der Saloon nichts mit einem großen Saal zu tun. Es waren zuerst Zelte, die als soziale Versammlungsstätte für die harten Männer dienten, die dort natürlich auch gerne einen über den Durst tranken. Der erste Saloon wurde 1822 in Wyoming für die reisenden Pelzhändler eingerichtet. Auch die Pioniere hatten auf dem anstrengenden Weg in den Westen sonst keine Unterhaltung und daher spielten sich in diesen Zelten große Szenen rund um das Thema Alkohol, Waffen und Glücksspiele ab, die natürlich Stoff für viele Westernfilme lieferten.
Erst nach 1870 gab es die uns aus den Westernfilmen bekannten Saloons, nachdem die Zelte zuerst mit einer Bretterfront verkleidet wurden und später in richtige Häuser zogen. Je mehr Saloons ein Ort hatte, desto wohlhabender war die Gegend. Typisch war eine große verzierte Holztheke mit dahinter hängendem Spiegel und aufgebauten Gläsern. Natürlich dürfen auch die Schwingtüren nicht fehlen.
Es gibt viele noch heute bekannte Saloons, manche existierten nur im Fernsehen, wie "The Silver Dollar Saloon" von Bonanza. Manche gab es wirklich wie den "White Elephant Saloon" von Wyatt Earp. Interessanterweise werden Saloons wieder beliebter und eröffnen in vielen amerikanischen Großstädten. Auch ich hätte gerne einen Saloon, allerdings würde ich ihn lieber mit meinen Westerntapeten und Accessoires dekorieren als wirklich darin Feuerwasser ausschenken. Vielleicht kann das dann jemand anders übernehmen... Tagträume auf der Americana...